Sind es wirklich Wühlmäuse?



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Wühlmäuse im Garten – Den Schädling erkennen und bekämpfen

Wühlmäuse im Garten (auch Schermaus genannt) können schnell zu einem nervenaufreibenden Problem für den fleißigen Gärtner werden. So klein sie auch sind, können Wühlmäuse doch erhebliche Schäden an Gemüse, Blumenzwiebeln, Obstgehölzen, Beerenobststräuchern und Ziergehölzen anrichten. Sie vermehren sich rasch, sind ganzjährig aktiv und bleiben meist unentdeckt.
Um Wühlmäuse erfolgreich bekämpfen zu können, sollte man ein grundlegendes Verständnis von ihrer Lebensweise besitzen. Denn obwohl Wühlmäuse meist im hohen Gras, unter der Mulchdecke oder der Erde ihr Werk verrichten, gibt es doch Verhaltensmuster, die bei der Wühlmausbekämpfung Gold wert sind!

Die Wühlmaus – Aussehen und Lebensweise

Die Wühlmaus ist ein zwischen 12 und 23 cm kleines Nagetier, das nahezu in ganz Europa verbreitet ist. Der Schwanz der Wühlmaus ist behaart und etwa halb so lang wie der Körper. Die Fellfärbung variiert zwischen sandfarben, braun, rotbraun bis hin zu schwarz. Obwohl die Ohren der Wühlmaus klein sind und sich nahezu komplett unter dem Fell verstecken, hört die Wühlmaus ausgesprochen gut.
Die Wühlmaus ist ein Einzelgänger und lebt die meiste Zeit in Gängen im Boden, die sie vor allem mit ihren großen Nagezähnen gräbt. Die eher schwachen Vorderfüße sind dabei kaum beteiligt. Bei der Wahl ihres Lebensraums bevorzugt die Wühlmaus leichte bis mittelschwere Böden, Wiesen, lichte Laub- und Mischwälder und Lössböden, in denen sie ihre Gänge und Tunnel ohne große Mühe graben kann. An die Erdoberfläche kommt die Wühlmaus nur zur Wanderung und zur Paarung, selten jedoch zur Nahrungsaufnahme. Verlässt sie ihre unterirdischen Gänge, sucht sie meist Schutz in hohem Gras, Gestrüpp und ähnlichem Deckmaterial.

Ernährung der Wühlmäuse

Wühlmäuse ernähren sich überwiegend von Pflanzenwurzeln. Ausgewachsene Tiere benötigen circa 60 bis 100 Gramm frisches Pflanzenmaterial täglich, sodass schon wenige Wühlmäuse genügen, um innerhalb kürzester Zeit großen Schaden im Garten, in Gemüsekulturen und an anderen Nutzpflanzen anzurichten. Bevorzugt fressen Wühlmäuse die saftigen Pflanzenteile, sie verschmähen aber auch kein Getreide und keine Samen.
Wühlmäuse sind sowohl tagsüber als auch nachts aktiv, wobei sie insbesondere in den Abendstunden und der Morgendämmerung auf Futtersuche gehen. Die Wühlmaus benötigt alle 2 bis 4 Stunden Nahrung. Da Wühlmäuse keinen Winterschlaf halten, richten sie ganzjährig Schäden im Garten und an Jungkulturen an.

Vermehrung der Wühlmäuse

Die Vermehrung der Wühlmäuse beginnt im März und zieht sich bis den September hinein. In dieser Zeit bringt jede Wühlmaus 3 bis 4 Würfe mit durchschnittlich 2 bis 6 Jungen zur Welt. Die Jungtiere werden noch im selben Jahr geschlechtsreif. Da jedes Gangsystem in der Regel nur von einem Tier bewohnt wird, graben sich die jungen Wühlmäuse rasch eigene Gänge und Bauten. So kommt es zu einer schnellen Ausbreitung der Wühlmäuse im Garten. Insbesondere nasse Sommer führen dazu, dass sich die Jungtiere schnell eigene Gangsysteme anlegen. Bei Trockenheit leben die Tiere hingegen länger an der Erdoberfläche, wo sie von ihren natürlichen Feinden gefangen werden.

Sichere Anzeichen für Wühlmäuse im Garten

Wühlmäuse graben Gänge von etwa 5 cm Breite, die sich häufig direkt unter der Erdoberfläche befinden. Die Gänge sind meist verschlossen, außer sie befinden sich unmittelbar am Wasser. Eine einzelne Wühlmaus legt hierbei Gänge mit einer Gesamtlänge von 50 bis 100 Metern an.
Die Ausdehnung der Wühlmausgänge hängt eng mit der Wuchskraft der Pflanzen und damit mit den Jahreszeiten zusammen. Da sich die Nager zu einem großen Teil von den Wurzeln ernähren, die in ihre unterirdischen Tunnel hineinwachsen, sind die Röhren im Frühjahr meist kleiner als im Herbst, wenn die Wuchskraft der Pflanzen nachlässt und somit weniger Wurzeln nachwachsen.
Ein Wühlmausgang ist somit deutlich zu erkennen, wenn die Wände fein säuberlich von allen Wurzeln abgefressen sind.
Ist ein noch aktiver Gang beschädigt, beispielsweise durch ein Loch zur Erdoberfläche, wird die Wühlmaus die Stelle binnen weniger Stunden reparieren. Diese Angewohnheit ist ein nützlicher Indikator zum Auffinden von Wühlmäusen im Garten. Die flachen, meist unregelmäßigen Erdhaufen, die beim Anlegen und Reparieren der Gänge aufgeworfen werden, befinden sich bei Wühlmäusen stets neben dem Gang, nie direkt darüber, wie es beispielsweise Maulwürfe tun würden. Meist ist die Erde der Erdhaufen mit Pflanzenresten vermischt.
Ein weiteres sicheres Anzeichen für die Anwesenheit von Wühlmäusen im Garten ist der Löwenzahn. Er gilt als eine der bevorzugten Nahrungspflanzen für Wühlmäuse und wird daher besonders intensiv geschädigt, was an gelben Blättern und Kümmerwuchs des Löwenzahns sichtbar wird. Aus diesem Grund sollte der Löwenzahn als Indikator-Pflanze im Garten verbleiben.

Schäden durch die Wühlmaus

Die Vorliebe der Wühlmaus für Wurzeln stellt das Hauptproblem dieses Nagetieres für Gärten, Beete und Kulturen dar. Durch das Benagen und Fressen von Wurzeln, Rhizomen, Knollen und Zwiebeln richten Wühlmäuse erheblichen Schaden an den betroffenen Pflanzen an. Werden anfangs nur die dünnen Seitenwurzeln abgefressen, nagt die Wühlmaus später auch die bis zum armdicken Hauptwurzeln größerer Pflanzen ab, sodass die betroffenen Pflanzen absterben und Jungbäume teilweise mit einem Arm aus der Erde gezogen werden können.
Auf Rasenflächen und Wiesen führt die Wühltätigkeit der Wühlmaus zur Zerstörung der Grasnarbe und zur Bildung von Fehlstellen, die rasch verunkrauten.
Wühlmäuse fressen mit Vorliebe Wurzelgemüse wie Karotten, Petersilie, Erdbeeren, Knollengemüse wie Sellerie, Kartoffeln und Rote Beete sowie Getreide und Kohlgemüse. Diese Vorlieben machen die Wühlmaus insbesondere für den heimischen Garten, aber auch für die gewerbliche Landwirtschaft, zu einem wahren Plagegeist.
Daneben bevorzugt die Wühlmaus junge Obstbäume, insbesondere Apfelbäume mit der schwachwüchsigen Apfelunterlage M9. Aber auch andere junge Obstbäume, Rosen und Ziergehölze sind gefährdet. Da sie noch wenig Wurzeln besitzen, erholen sie sich nur schwer bis gar nicht von den Fraßstellen der Wühlmaus.
Die größte Gefahr für Bäume und Sträucher besteht in der Herbst- und Winterzeit, wenn den Wühlmäusen andere Nahrungsquellen witterungsbedingt nicht mehr zur Verfügung stehen. Je kälter die Winter, desto stärker schädigen die Wühlmäuse den Wurzeln. Die Schäden werden meist erst im kommenden Frühjahr deutlich, wenn die betroffenen Pflanzen nicht mehr austreiben, welken oder die geschädigten Wurzeln bei der aufkommenden Sonneneinstrahlung nicht genügend Wasser transportieren können.

Die Wühlmaus vom Maulwurf unterscheiden

Bevor konkrete Maßnahmen ergriffen werden, um Wühlmäuse im Garten zu bekämpfen, muss unbedingt sichergestellt werden, dass es sich auch tatsächlich um Wühlmäuse handelt und nicht um Maulwürfe. Der Maulwurf fällt ebenfalls, mitunter negativ, durch seine Erdhaufen auf, ist durch die Bundesartenschutzverordnung jedoch geschützt und darf demnach nicht gefangen, bekämpft oder getötet werden.
Im Gegensatz zur Wühlmaus ist der Maulwurf ein reiner Insektenfresser, der auch allerhand schädliche Insekten frisst und somit äußerst nützlich für jeden Garten ist. Er nagt, im Gegensatz zur Wühlmaus, keine Wurzeln an und stellt somit keine Gefahr für Kulturpflanzen dar.
Bevor also Fallen, Gift oder andere Bekämpfungsmaßnahmen gegen Wühlmäuse installiert oder ausgebracht werden, muss geprüft werden, ob es sich auch tatsächlich um Wühlmäuse handelt. Bei Betrachtung der aufgeworfenen Erdhügel und Gangsysteme können die beiden Tierarten recht zuverlässig voneinander unterschieden werden.

 WühlmausMaulwurf
unregelmäßig große, flache, fladenförmige Erdhaufen, mit Gras- und Wurzelresten durchsetzt, von der Seite angeschoben, Gang befindet sich seitlich vom Haufenhoch und rundlich, von der Mitte vulkanartig aufgeworfen, regelmäßige Abstände, ohne Pflanzen- und Wurzelreste, Gang mittig unter Erdhaufen
im Querschnitt hochoval, 6 bis 9 cm hoch, 5 bis 6 cm breitim Querschnitt eher rundlich, 5 bis 6 cm breit, 4 bis 5 cm hoch
Glatt und fest, Nagespuren sichtbar, säuberlich abgefressene Pflanzenwurzelnglatt, fest, Kratzspuren der Vorderfüße erkennbar, hineinragende Wurzeln sind nicht angefressen
keine, da nachwachsende Wurzeln abgefressen werdenWurzeln im Gang vorhanden und nicht angefressen
Löcher innerhalb weniger Stunden geschlossen, Stelle wird seitlich umgrabenerst nach mehreren Stunden oder sogar Tagen, Öffnung bleibt teilweise offen, Stelle wird untergraben

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Lesen Sie weiter, was Sie bei Wühlmäusen in Ihrem Garten tun können:

  1. Wühlmäuse vertreiben
    Wer Wühlmäuse nicht sofort töten möchte, kann sie mit etwas Glück und den richtigen Maßnahmen erfolgreich verscheuchen. Eine schonende und tierfreundliche Methode, Wühlmäuse zu bekämpfen.
  2. Wühlmäuse bekämpfen
    Lassen sich die Wühlmäuse nicht oder nur für kurze Zeit verscheuchen, müssen sie bekämpft werden. Das kann mit Gift oder Fallen geschehen.

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